Sonntag, 5. November 2017

Hörbuchrezension | Geküsst von P.C. Cast, gelesen von Marie Bierstedt



Dieses Hörbuch hatte ich mir vor ein paar Jahren im Sommerurlaub auf Rügen im ansässigen Bücheroutlet für 2,99 Euro gekauft. Seitdem verstaubte es in meinem Schrank. Da ich aktuell die Gelegenheit habe Hörbücher zu hören, befreite ich es von seiner Staubschicht und fing an zu lauschen.



Summers neuer Job als Highschoollehrerin könnte nicht stressiger beginnen. Ihre Klasse pubertierender Teenies ist ein Albtraum und der erste Ausflug in eine Kunstgalerie endet in einer kleinen Katastrophe. Dabei ist Summer doch nur zurück in die Stadt gekommen, um Ken für sich zu gewinnen. Allerdings rechnete Summer dabei nicht mit der Aufmerksamkeit eines verführerischen Vampirs.

Ich habe vor einigen Jahren den ersten Teil der House of Night Reihe der Autorin gelesen und war nicht unbedingt beeindruckt. Ich wollte einem ihrer Romane für ein erwachseneres Publikum allerdings noch mal eine Chance geben und da kam mir das Hörbuch, welches von Marie Bierstedt eingelesen wurde sehr gelegen.

Diese macht einen soliden Job. Sie dürfte die deutsche Synchronstimme von Anna Farris und René Zellweger sein, wobei sie in dieser Produktion eher wie die Sitcom-Anna klingt.
Ihre Stimme war sehr angenehm zu lauschen. Etwas negativ aufgefallen, war mir, dass sie es nicht souverän schaffte den unterschiedlichen Charakteren eine glaubwürdige Stimme zu verleihen. Die männlichen Charaktere klangen teilweise unfreiwillig komisch.
Dafür konnte sie mir aber Protagonistin Summer sympathisch verkaufen.

Mit knapp 3Stunden ist das Hörbuch recht schnell ausgehört, es ist sogar die ungekürzte Fassung. Handlungstechnisch passiert in „Geküsst“ leider nicht so viel, das Buch erstreckt sich nicht mal über eine Woche.

Gut, dass im Klappentext ein Vampir erwähnt wurde, sonst wäre ich noch verwirrter gewesen, als die Erzählerin auf einmal Nymphen und Feen oder Werwölfen, die an der Bar saßen, erwähnte. Die Geschichte liest sich eigentlich wie ein ganz normaler Contemporary Roman, warum die Autorin unbedingt Fantasyelemente hineinbringen musste, erschloss sich mir nicht. Die Wesen waren einfach in der Welt vorhanden, aber sie gibt uns keine Hintergrundinformationen dazu.

Mich störten in dem Zusammenhang auch die ewigen Ausbrüche von „Oh Göttin“. Die Sprache ist stellenweise recht plump und einfach gehalten, aber das kannte ich auch schon von „House of Night“. Bei der erotischen Szene fühlte ich mich dann auch ein wenig peinlich berührt. P.C. Cast wird nicht meine Lieblingsautorin werden.

Dafür konnte sie mich einfach nicht mit der Umsetzung von „Geküsst“ überzeugen. Das Buch hat ein paar gute Ideen, aber in der Umsetzung war mir das einfach zu wenig.

Was ich „Geküsst“ zu gute halten muss, ist dass ich es als Hörbuch nebenbei konsumieren konnte. Wäre mir dafür Lesezeit draufgegangen, hätte ich mich geärgert und das Buch allein schlechter bewertet, als ich das Hörbuch nun bewerten werde.

„Geküsst“ von P.C. Cast, gelesen von Marie Bierstedt ist sehr seichte Unterhaltung, die sich nebenbei sehr schnell hören ließ. Für hartgesottene Fans der Autorin ist die Fantasylovestory sicher ein Muss. Ich könnte gut darauf verzichten.

3/5


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