Freitag, 10. Februar 2017

Abgespaced | Wie Monde so silbern - die Luna Chroniken 1 von Marissa Meyer

Ich hatte der ersten Teil der Luna Chroniken schon zu dessen Erscheinen auf dem Schirm, jedoch schreckte mich bisher das futuristische und leicht abgedrehte Setting ab. Da ich gerade viel Lust hatte, ein gutes Jugendbuch zu lesen, gab ich mir einen Ruck und griff zu diesem wunderschönen Buch.

Mechanikerin Cinder lebt in einer entfernten Zukunft auf einer Erde, die ihre besten Tage hinter sich hat. Doch Cinder hat sich mit ihrer Lebenssituation arrangiert und bestreitet ihren Alltag als Schrauberin, als eines Tages Prinz Kai an ihrem Arbeitsplatz auftaucht. Für Cinder beginnt ein Abenteuer voller Gefahren und einschneidenden Erlebnissen.


Anfänglich hatte ich ein paar Schwierigkeiten mich in das Zukunftsszenario einzufinden, das Marissa Meyer hier zeichnete. Distopien zählen nicht zu meinem Lieblingsgenre. Zum Glück steht dies im Buch auch nicht an erster Stelle. Viel mehr ist das Jugendbuch ein Märchen im futuristischem Gewand. 
Hinter Cinder verbirgt sich das klassische Märchen von Aschenputtel aka Cinderella.

Nur ist Cinder nicht wie das klassische Aschenputtel ein Mensch, der mit seiner bösen Stiefmutter kämpft, sondern ein Cyborg, der unter dieser Frau leidet. Ich fand es zunächst gewöhnungsbedürftig, dass unsere Protagonistin ein Cyborg, halb Mensch - halb Maschine, ist. So etwas habe ich bisher noch nicht gelesen, doch Cinder konnte mich schließlich doch mit ihrem Charakter abholen, sodass ich sie einfach mit ihren mechanischen Körperteilen und Softwarefehlfunktionen akzeptieren konnte.

Prinz Kai ist ein herzensguter Herrscher, der nichts von Cinders Cyborgqualitäten weiß. Zwischen beiden entspinnt sich eine sehr zarte Liebesgeschichte. An dieser Stelle hätte ich mir mehr Input und Emotionen erwartet. Ich habe bei Cinder einfach nicht spüren können, dass sie für Kai unbedingt zum Ball muss, nur um ihn endlich wiederzusehen.

Ich finde, dass sich die Autorin eine ziemlich clevere und abgedrehte Märchenadaption überlegte, die sie während der ganzen Handlung nicht aus den Augen verlor. Irgendwie weiß man stets, was einen erwarten würde gleichzeitig schaffte sie es die Geschichte in diesem andersartigen Setting nicht langweilig werden zu lassen.

Schade finde ich, dass ich schon sehr früh ahnen konnte, was es mit Cinders wahrer Identität auf sich hatte. Der große Knall am Ende war für mich somit keiner.
Das Ende war daher auch eher enttäuschend, da es offener nicht sein könnte. Genauso gut hätten nun noch 100 Seiten folgen können, die Cinders Aschenputtelgeschichte auserzählen. Ich muss nun zwangsläufig den zweiten Band lesen, welcher ja mit einer anderen Protagonistin weitergeht. Cinder spielt darin dann eine Nebenrolle.

Wie Monde so silbern ist eine etwas andere Märchenadaption mit Sci-Fi Elementen, die die Geschichte zu etwas besonderem machen. Ich bin nun zwangsläufig gespannt auf den zweiten Teil und verhoffe mir von diesem mehr Emotionen und ein runderes Ende.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann...
4/5
 

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