Dienstag, 17. Januar 2017

Buchflopp | Das Frostmädchen von Stefanie Lasthaus

Wo viel Licht war, muss auch irgendwann mal wieder ein Schatten folgen und so habe ich leider schon meinen ersten Buchflopp des Jahres. Bei dem ganzen Schnee vor der Haustür war es für mich der passende Zeitpunkt endlich zum Frostmädchen von Stefanie Lasthaus zu greifen und das obwohl ich bereits wusste, dass die Stimmen zum Buch sehr gemischt ausfielen...
Neve flüchtet vor ihren gewalttätigen Freund in die eisigen Wälder Kanadas. Vor Erschöpfung bricht sie zusammen und sinkt in den tiefen Schnee ein. Stunden später durchstreift der junge Künstler Lauri auf einem Spaziergang den Wald. Er stößt auf Neve und nimmt sie mit in seine Hütte. Er wärmt das Mädchen wieder auf und ist sofort von ihr fasziniert, doch Neve zieht es wieder in die Kälte...

Ich möchte meine Rezension mit etwas Positivem anfangen: Ich liebe das Cover! Die Aufmachung der Broschür-Ausgabe ist einfach wunderschön und ein Grund warum ich erst auf das Frostmädchen aufmerksam geworden bin. Zeitgleich fand ich den Klappentext sehr ansprechend und freute mich auf das beworbene "Epos über Liebe, Magie und dunkle Gefahren." Gefunden habe ich es in "Das Frostmädchen" allerdings nicht.

Ich muss sagen, dass der Beginn des Buches auf den ersten 80 Seiten noch recht gelungen war. Wir lernen Lauri kennen. Den jungen Illustrator mit dem wahnsinnig unpassenden und unmännlichen Namen, denn Lauri ist mir vorallem als Koseform meines Namens sehr gut bekannt. Das war beim Lesen dann ziemlich eigenartig. Und wir lernen Neve kennen, die vor ihrem Freund flüchtet und sich mehr oder weniger im Wald verläuft. Lauri findet sie und verfrachtet sie in seine Hütte. Der erste Kuss zwischen beiden muss an dieser Stelle nicht mehr lange auf sich warten lassen. 
Bis zu diesem Punkt konnte ich die Geschichte noch in einem vernünftigen Fluss lesen. Mir gefiel die Winterlandschaft recht gut, da die Atmosphäre aktuell sehr passend ist.
Dann begann die Handlung allerdings auf der Stelle zu treten und die Figuren verdarben mir schnell den Spaß am Lesen, sodass ich am Ende nur noch querlesen wollte, um nicht allzu viel Lesezeit zu verschwenden. Was mir um das wundervolle Cover und die gute Idee sehr leidtut.

Der Geschichte fehlte einfach die nötige Überzeugungs- und Anziehungskraft um mich gefangen zu nehmen. Leider verlor sich die Autorin in ihren ausschweifenden Beschreibungen der Landschaft und den sich wiederholenden Gedankengängen der Protagonisten. Das war einfach nicht fesselnd, sondern ziemlich frustrierend. Ein großer Teil des Buches spielt sich dabei ab, dass Neve oder Lauri durch den Schnee irren und Begegnungen mit eisigen und seltsamen Wesen haben, die ihnen Angst einjagen. Allerdings hält es beide nicht davon ab, wieder nach draußen zu gehen, durch den Wald zu irren, sodass das ganze wieder von vorne anfängt. Warum nur?

Ebenso frustrierend war die Liebesgeschichte zwischen beiden. Bei mir kam keine Emotion an. Es ging zu schnell und ich erfuhr viel zu wenigen von den Charakteren, um mit ihnen fühlen zu können. Beide kennen sich kaum, doch natürlich ist es sofort die ganz große Liebe für die man alles aufgeben muss. Dabei haben beide nicht mal wirklich miteinander gesprochen, überhaupt sind die Dialoge im Frostmädchen sehr schwach und oberflächlich gehalten.

Wenn man sich die Aufmachung und den Klappentext des Buches anschaut, kann man leicht davon ausgehen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Ich war daher ein klein wenig über die expliziten, sexuellen Handlungen erstaunt. Wenn man meinen Lesegeschmack kennt, weiß man, dass mich das überhaupt nicht stört. Nur in diesen Buch hatte ich soetwas nicht erwartet und es war eigentlich auch nicht von Nöten. Neve schläft im Laufe des Buches mit zwei unterschiedlichen Männern, was nicht unbedingt zu Wohlstand auf ihrem Sympathiepunktekonto führte. Allerdings war dies mal eine "nette Abwechselung" zum Anhaltenden Herumirren im Wald.

"Das Frostmädchen" von Stefanie Lasthaus wird leider seiner wunderschönen Hülle nicht gerecht. Mich konnten weder die Figuren noch die Handlung überzeugen. Alles war viel zu oberflächlich und eintönig gestaltet. Schade!

1/5

Vielen Dank an den Goldmannverlag für dieses Rezensionsexemplar, ich hätte es wirklich gerne gemocht!

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