Montag, 23. Januar 2017

3 von 5 für "Die Assistentinnen" von Camille Perri

Tina Fontana ist eine begnadete Assistentin. Ihr Job ist es die Bedürfnisse ihres Chefs, Medienmogul Robert Barlow, zu wissen, bevor er diese überhaupt verspürt. Tina ist richtig gut in ihrem Job, doch irgendwie ist es ihre Bezahlung nicht. Nach ihrem Collegeabschluss hat sich die 30-Jährige auch eine andere berufliche Zukunft vorgestellt, mit der der Studienkredit schneller abbezahlt wäre. Nach einem Missverständis ist sie mit einem Schlag all ihre Schulden los, hat dafür aber umso mehr Probleme an der Backe.
Als ich die Leseprobe las, war ich direkt angetan vom witzigen und frechen Schreibstil. Camille Perri lässt ihre Protagonistin stellenweise direkt mit den LeserInnen sprechen. Das gefällt mir persönlich sehr gut, da es eine gewissen Erwartungshaltung an die Handlung schürt. So freute ich mich auf eine humorvolle Protagonistin und eine rasante, unterhaltsame Geschichte. Irgendwie trat beides nicht wirklich ein.

Tina ist eine zuverlässige und kluge Frau, durch ein Missverständnis tilgt ihr Arbeitgeber all ihre Schulden. Dies bleibt nicht unentdeckt und so wird aus einer unbekannten Kollegin, eine Erpresserin und schließlich eine Verbündete im Kampf gegen all die Kreditschulden junger Amerikanerinnen.

Irgendwie hatte ich erwartet, dass das Buch einen anderen Lauf nehmen würde. Ich stellte mich auf einen biestigen Boss ein, der die Rache einfach verdient. Doch Robert ist nicht unbedingt der schlechteste Arbeitgeber. Er ist gefürchtet in der Medienwelt, aber verhält sich gegenüber Tina wohlwollend und korrekt. 
Das Motiv hinter der Betrugsgeschichte war mir einfach zu schwach. Anstatt Rache waren es Missverständnisse, Pech und ganz viel Dummheit.
So geraten Tina und ihre Komplizin in eine Abwärtsspirale, die mit wenig Aufwand einfach gestoppt werden konnte, was natürlich nicht passiert. So verbocken es beide selbst. 

Ich hatte mir von diesem Handlungsstrang mehr Biss erwartet. Dieser fehlte allerdings auch den Figuren. Sie blieben mir zu blaß. Tina erschien am Ende wie ein Fähnchen im Wind, das schwankte und sich den Zufällen ergab. Sie findet im Laufe des Buches ihre Liebe, aber auch das konnte mich nicht überzeugen. Viel Gefühl steckte leider nicht darin.

Ich hatte mir von diesem guten Erzählstil eine würdigere Geschichte mit mehr Spannung, Humor und stärkeren Charakteren erwartet. Leider konnten die Assistentinnen dem nicht gerecht werden.

3/5

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